BPA – Bundesverband Psychomotorische Praxis Aucouturier

"Und das, was ein Kind spontan tut, entspricht immer seinen tiefen Motivationen. An uns liegt es zu verstehen, was dieses Tun ausdrückt, und mit unserem eigenen Tun darauf zu antworten." 
 

(Bernard Aucouturier mehr


Die Psychomotorik nach Aucouturier sieht die Bewegung des Kindes als Ausdruck seines inneren Bewegt-Seins, das abhängig ist von der jeweiligen Lebensgeschichte, also von den Erfahrungen des Kindes (individueller Bewegungsausdruck). Nicht die Therapeutin plant die Stunde, sondern das Kind hat den Raum und die Zeit, die Stunde mit den Inhalten zu füllen, die für es selbst von Bedeutung sind. Dies kann über sensomotorisches (Klettern, Springen, Rollen, Spielen mit dem Gleichgewicht etc.) und symbolisches Spiel (Rollenspiel, Bauen) geschehen.


Das vorrangige Ziel ist nicht die Förderung der Motorik, sondern das Wiedererlangen der Ausdrucksfähigkeit auf den unterschiedlichsten Ebenen (ganzkörperlich-emotional, grafisch, plastisch, sprachlich), sofern sie beeinträchtigt ist. Über den körperlichen Weg, in der Beziehung zur Therapeutin, kann das Kind die Bestätigung seines Selbst erleben und Unterstützung in seiner Persönlichkeitsentwicklung (emotionale Reifung) erfahren.

Die Psychomotorik-Therapeutin gewährleistet den verlässlichen Rahmen und bietet eine tragfähige Beziehung, in der sie offen ist für die Bedürfnisse des Kindes im Vertrauen auf seine Möglichkeiten. Sie gibt dem Kind den Raum für ausgiebiges Erforschen und Erproben seiner selbst und hilft ihm, das zu befreien, was in ihm wohnt. So wächst in dem Kind der Wunsch nach Wissen (Lernen) und Weiterentwicklung (Interesse entwickeln, kreativ werden).


Gedruckt am  19.04.2024